Jährliches Ärgernis: Kunstschnee aus Steuermitteln

Der Klimawandel schreitet voran. Skipisten müssen auch im Sauerland künstlich beschneit werden, um Touristen eine heile Winter- und Skiwelt zu bieten. Solange die immensen Kosten und Risiken privat oder von Vereinen geschultert bzw. die Nutzer dafür zu Kasse gebeten werden, bleiben nur Appelle an die Vernunft. Klimawandel mit noch mehr Klimaschädlichkeit zu umgehen ist keine Lösung für die Zukunft, schon gar nicht in einer Klimakommune wie Schmallenberg.

Werden allerdings Steuermittel als Ersatz für fehlende Einnahmen gefordert, um die Beschneiung sicherzustellen, können die Betreiber nicht mit grüner Unterstützung rechnen. Schon seit Jahren beklagen wir den Automatismus, jährlich 20.000 € aus Steuermitteln für die künstliche Beschneiung der Loipen im Langlaufzentrum Westfeld zu bewilligen. Nach unserer Auffassung sollten endlich Tourismusbetriebe und Nutzer den von ihnen gewünschten Kunstschnee selbst finanzieren, wenn sie ihn denn so dringend benötigen.

Hierzu ein Auszug aus der Haushaltsrede des Fraktionsvorsitzenden Jürgen Meyer am 30.11.2017:

(…) Künstliche Schnee-Erzeugung in Schmallenberg widerspricht nicht nur dem Slogan: Südwestfalen: Alles Echt! Doch wiedermal liegt ein Antrag vor, um Kunstschnee aus dem städtischen Haushalt zu finanzieren, immerhin für jährlich 20.000 Euro. Unabhängig von der Frage, warum diese Mittel vom Betreiber nicht endlich selbst aufgebracht werden können, würde die Stadt der schönen Bezeichnung „Klimakommune“ nicht gerecht.

Nur mal zum Vergleich: Mit der benötigten Energie für nur eine Saison Kunstschnee könnte ein PKW eine Strecke bis zum Mond zurücklegen. Nun ja – Wenn’s denn unbedingt sein muss, sollte der Verein die nötigen Mittel aber endlich selbst aufbringen!
Auch wenn wir uns dadurch evtl. Ärger einhandeln. Mit uns gibt es keinen Kunstschnee aus dem Stadtsäckel!

Und damit unser Vorschlag zum Haushalt: Einsparung dieser Mittel von jährlich 20.000 €!
Die können im Bereich Soziales, Kultur und Sport für besondere  – „umweltfreundliche“ – Aufgaben eingesetzt werden.

Wir Grünen hoffen auf einen verantwortungsvollen Beschluss des Haushaltes 2018!

Im April hat der ehrenamtliche Vorstand des Vereines u.a. nochmal ausdrücklich betont, dass ein Betrieb ohne städtischen Zuschuss weiterhin nicht möglich ist. Man versucht durch Zusammenarbeit z.B. mit Winterberg die Einnahmesituation zu verbessern.

Der Kompromiss-Vorschlag der Grünen, den Zuschuss nur noch jährlich und nach Vorlage eines Konzeptes zur Verbesserung der Einnahmesitutation zu zahlen, wurde mehrheitlich vom Stadtrat abgelehnt, um den Ehrenamtlichen keine weiteren Aufgaben aufzubürden. Immerhin soll jährlich im Ausschuss Rechenschaft über Einnahmen und Ausgaben abgegeben werden.

 

 

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