Gemeinsam mit der GRÜNEN Landratskandidatin Anna Baulmann und unserem Bürgermeisterkanditen Jörg Rostek besuchte die Schmallenberger Ratsfraktion vergangenes Wochenende den Bödefelder Wald. Die Fraktion hatte kurzerhand ihre Fraktionsitzung dorthin verlegt. Stadtförster Siegfried Hunker und Christian Böker zeigten ihnen einen Wald, der leidet: unter der Klimakrise, dem Borkenkäfer und dem viel zu hohen Wildbestand.
Klimakrise hilft Borkenkäfer
Fichten sind „das Brot der Forstwirtschaft“. Inzwischen tragen viele Fichten im Bödefelder Wald einen rote Markierung. Sie werden also bald gefällt und zwar großflächig, so dass demnächst hektarweise Kahlflächen entstehen. Es war unser Fraktionsmitglied, Franz-Josef Hellermann, selbst Forstwirtschaftsmeister, der treffend festellte: „Der Klimawandel fordert auch im Sauerland seinen Preis“. Und der Preis für den weiter zu nehmenden CO2-Gehalt in der Luft, der die Erderhitzung verursacht, ist sehr hoch. Auf die Frage, wie die Wälder hier künftig aussehen werden, antwortete Stadtförster Hunker: „Das kann heute noch nicht gesagt werden.“ Er habe zwar verschiedene, vielleicht klimaresistentere Baumarten unter Beobachtung. Auf Dauer würden jedoch vermutlich heimische Arten, die sich den hiesigen Bedingungen anpassen, den Wald der Zukunft prägen. Welche Arten sich durchsetzen, bliebe abzuwarten.
Zu hoher Wildtierbestand: Naturverjüngung wird weggefressen
„Ich setze auf Naturverjüngung“ erläuterte Hunker weiter. Diese – sich aus heimischen Samen – entwickelnden Bäume hätten nach seiner Einschätzung das Potential, sich den Veränderungen in relativ kurzer Zeit anzupassen. Diese jungen Bäume seien jedoch erheblich bedroht durch den hohen Wildbestand. „Auf Flächen mit hohem Wildbestand hat Naturverjüngung kaum eine Chance“ erklärte Stadtförster Hunker und zeigte den Interessierten zahlreiche Wildschäden, also abgefressene Bäume und Kahlstellen, wo einst kleine Bäume wuchsen. Die Frage von Bürgermeisterkandidat Jörg Rostek, wie dem beizukommen sei, beantwortete Hunker mit „Durch Reduzierung des viel zu hohen Wildbestands“. Rostek folgerte: „Also muss künftig bei der Verpachtung der Jagdgebiete darauf geachtet werden, dass die betreffenden Jäger auch genug jagen, um das ökologische Gleichgewicht wieder herzustellen.“
Wald der Zukunft
Abschließend wurde noch eine Fläche besichtigt, wo das Verhältnis von Wald und Wild im Einklang steht. 14 verschiedene Baumarten haben sich dort überwiegend aus Naturverjüngung entwickelt. „Auf diese Weise könnte tatsächlich der Wald der Zukunft entstehen“ resümierte Jürgen Meyer, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN.
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